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Winterzeit - Igelzeit - Fundigel
Was soll man tun? Was muß man beachten?

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Generell gilt: Igel sind geschützte Tiere! Es ist nicht gestattet, gesunde, normalgewichtige Tiere einfach mit nach Hause zunehmen. Igel gehören zu den besonders geschützten Arten. Das Bundesnaturschutzgesetz schreibt uns vor, solche Arten in der Freiheit zu belassen, wenn sie sich dort selbständig erhalten können.


Wann brauchen Igel unsere Hilfe bzw. wann sollen wir helfen?

Hilfsbedürftige Igel sind:

• wenn sie Anfang Oktober weniger als 200 g oder im November oder später weniger als 500 g wiegen
• Igel, die bei Frost noch aktiv angetroffen werden
• kranke oder verletzte Igel
- bei milder Witterung und gutem Nahrungsangebot soll man eher abwarten und den Igel beobachten.

Fund-Igel:

• sollten einzeln gehalten werden (Igel sind Einzeltiere)
• brauchen große Boxen mit Schlafhäusern (etwa 2m2); ständige Reinigung ist Pflicht, deshalb Zeitungen oder Zellstoff zum häufigen Wechseln verwenden.
• sie laufen nachts und trainieren so auch die Muskeln
• abends füttern, Wasser ständig bereitstellen - keine Milch!
• Raumtemperatur: 18-20°C

Futter:

In der freien Natur besteht die Nahrung des Igels fast ausschließlich aus Fleisch (Würmer, Käfer usw.). Das bedeutet, daß Sie ihn auch im Haus überwiegend mit Fleisch ernähren müssen.
z.B.
Katzen- oder Hundedosenfutter, Igeltrockenfutter, 100 g Rinderhack, Innereien (Leber, Nieren, Magen), gekochtes Hühnerklein, hart gekochte Eier, milder Käse, geschälte Nüsse, Rosinen, Birnen, Bananen, Haferflocken als Ballaststoffe außerdem tägl. Vitamine und Mineralien; der Flüssigkeitsbedarf wird durch Wasser oder durch Tee gedeckt.
Kuhmilch führt zu schweren Durchfällen!

Erste Hilfe bei Igeln:

• unterkühlte Igel ca. 1 Std. aufwärmen (umwickelte Wärmeflasche)
• Parasiten entfernen (Flöhe, Zecken, Fliegeneier, Maden)
• bei Verletzungen zum Tierarzt; bei Behandlung das Geschlecht feststellen lassen, da Igelinnen auch spät im Jahr tragend sein können, wenn der erste Wurf verstorben ist.
• Zahnalter feststellen lassen (hier kann man auch erkennen, ob es sich um ein Saugjunges handelt.

Winterschlaf beim "Menschen"

• Wann ist der Igel zu klein?
(Fundgewicht Mitte September 200g, Oktober unter 400g, November unter 500g)
• im Dezember soll der Igel mindestens 500 g schwer sein der Raum sollte unter 6 ° kühl, trocken und belüftbar sein (z.B. Schuppen, Speicher, Terrasse)
• einbruchsicheres Häuschen zum Schutz vor Ratten, ausgepolstert mit Zeitungen, Zellstoff;
• wetterfest
• Trockenfutter und Wasser bereitstellen
• spätestens Ende April durch Warmstellen wecken
• bei Tagestemperaturen von 13 / 14 °C in entsprechenden Gebieten (keine Straßen) auswildern
• zur Gewöhnung am besten zuerst im Außengehege, danach bei Sonnenuntergang in ein vorbereitetet Nest im Freien setzen; in der ersten nacht Futter und Wasser zum Abschied dazu stellen

Jeder kann etwas für Igel tun, z.B. indem im Garten verwilderte Ecken eingerichtet werden. Benutzen Sie im Garten wenn möglich kein Insektengift und achten Sie bei allen Gartenarbeiten, beispielsweise mit dem Rasentrimmer, auf den Mecki! Unter jeder Hecke, in jedem Gebüsch, Komposthaufen, Laub- oder Reisighaufen kann ein Igel sitzen! (Wir wünschen Ihnen, daß es auch so ist)

Igelbiologie: Wie leben Igel?

Lebensraum:
durchgrünte Siedlungsrandbereiche Gärten und Parks, in denen Hecken, Gebüsch, Bodendecker, Laub- und Reisighaufen vorkommen.
Unterscheidung männlich / weiblich:
Lage der Geschlechtsorgane; Männchen haben etwa in Nabelhöhe einen "kleinen Knopf"
Größe und Gewicht:
ca. 24 - 28 cm und ca. 800 - 1500 g schwer.
Stacheln:
bei der Geburt schon ca. 100 Stacheln. Die Stacheln bieten dem Igel ausreichend Schutz vor Gefahren, so daß er im Umgang mit Fremden erstaunlich "zutraulich" sein kann.
Sinne:
Igel erkennen Nahrung und Artgenossen mit ihrem Geruchssinn haben ein ausgeprägtes Gehör (machen Sie also in Igelnähe keine lauten Geräusche, v.a. keine Zischlaute) sehen nur mäßig.
Stimme:
Igel können bei Gefahr fauchen, puffern oder tuckern, haben Schmerzens- und Angstschreie in ihrem Repertoire, Igelsäuglinge zwitschern nach ihrer Mom.
Lebenserwartung:
theoretisch 7 - 8 Jahre Häufig werden die Igel nicht mal ein Jahr alt.
Nahrung: nachtaktive Insektenfresser (Käfer, Larven, Regenwürmer, Spinnen, etc.) Fortpflanzung:
zwischen Mai und August, Tragezeit 35 Tage, Junge kommen mit 15 - 20 g auf die Welt; Mutter säugt ca. 6 Wochen; Babies verlassen das Nest nach 3-4 Wochen zum ersten Mal, müssen ohne Hilfe der Mutter die Nahrungsaufnahme lernen.

Weitere Informationen bekommen Sie bei: Pro Igel e.V. Lilienweg 22, 24536 Neumünster,


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